Körperbilder

Letztes Änderungsdatum 28.10.2025 - 10:27 Uhr

Ein positives Körperbild wirkt sich direkt auf unser Selbstbild und Wohlbefinden aus, was Einfluss auf unsere psychische Gesundheit nimmt. Aufgrund dieser gesundheitsförderlichen Einflüsse setzt die Agenda Gesundheitsförderung einen Schwerpunkt auf die Entwicklung und Stärkung gesundheitsförderlicher Körperbilder.

Hier finden Sie Projekte, die gezielt Maßnahmen zur Förderung eines positiven Körperbildes setzen: 

Projekt „YOUareART – Ungefiltert Schön“

Das Projekt „YOUareART - Ungefiltert Schön“ hat das Ziel, den Einfluss von in sozialen Medien vermittelten Schönheitsidealen auf das Körperbild junger Menschen aufmerksam zu machen. Es möchte junge Menschen dazu ermutigen sich kritisch mit diesen Idealen auseinander zu setzen, dem sozialen Druck selbstbestimmt zu begegnen und ihre eigene Einzigartigkeit als Stärke zu erkennen. 

Im Rahmen des Projekts werden kostenlose Workshops für junge Menschen von Psycholog:innen gemeinsam mit Kunstvermittler:innen umgesetzt. Diese finden direkt in Museen statt und bearbeiten die Themen kritische Medienkompetenz, Selbstwert und Körpernormen anhand von Kunstwerken. Zielgruppe der Workshops sind junge Menschen, mit einem Fokus auf sozioökonomisch benachteiligte Gruppen.

Ein weiterer zentraler Bestandteil des Projekts ist eine Informations- und Sensibilisierungskampagne auf der Projekt-Webseite und in sozialen Medien. Sie vermittelt Inhalte über Awareness, Aufklärung und Empowerment rund um Körperbilder, Schönheitsideale und den Einsatz von „Beauty-Filtern“ sowie deren Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Darüber hinaus bietet sie konkrete Hilfestellungen und lädt Interessierte ein, selbst aktiv zu werden: etwa durch die digitale Bearbeitung von Kunstwerken, um die Problematik von unrealistischen Schönheitsidealen sichtbar zu machen.

Ziel der Kampagne ist es, den Zusammenhang von Schönheitsidealen und psychischer Gesundheit aufzuzeigen, für die Wirkung von „Beauty-Filtern“ zu sensibilisieren und einen reflektierten Umgang mit vermittelten Körperbildern und Schönheitsidealen zu fördern.

YOUareART ist eine Kooperation der Gesundheit Österreich GmbH (Kompetenzzentrum Zukunft Gesundheitsförderung) im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMASGPK), gemeinsam mit dem Institut für Frauen- und Männergesundheit FEM Süd und MEN, dasWeil, der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien sowie der Heidi Horten Collection.

Weitere Informationen zum Projekt und zur Kampagne finden Sie auf der Projekt-Webseite unter folgendem Link: https://www.youareart.at/

 

Projekt „Body Project Austria

Das Body Project wurde ursprünglich am Oregon Research Institute, der Stanford University und der University of Texas in Austin entwickelt und wissenschaftlich evaluiert. Das Programm wurde 2000 erstmals umgesetzt und im Rahmen eines über 25 Jahre andauernden Forschungsprogramms kontinuierlich weiterentwickelt und an unterschiedliche Zielgruppen angepasst. Inzwischen wurde das Body Project in mehr als 125 Ländern mit über 3,5 Millionen Mädchen und jungen Frauen durchgeführt.

Ziel der Intervention ist es, Schlankheits- und Schönheitsideale kritisch zu reflektieren und deren Einfluss auf das Körperbild zu verringern. Das Programm basiert auf der Theorie der kognitiven Dissonanz: In vier wöchentlichen, jeweils einstündigen Workshops setzen sich die Teilnehmer verbal, schriftlich und in praktischen Übungen mit gesellschaftlichen Schönheitsnormen auseinander. Durch die wiederholte und gemeinschaftliche Ablehnung dieser Ideale sowie die Auseinandersetzung mit deren sozialen und psychischen Kosten wird die Verinnerlichung solcher Ideale messbar reduziert.

Das Body Project Austria adaptiert dieses international erfolgreiche Programm für den österreichischen Kontext. Es richtet sich vor allem an junge Menschen zwischen 15 und 18 Jahren und wird in Schulen und Jugendeinrichtungen in drei Pilotregionen (Oberösterreich, Tirol und Wien) umgesetzt. Ziel ist es, zur Stärkung des Selbstwertgefühls und eines positiven Körperbilds beizutragen sowie Risikofaktoren für Essstörungen frühzeitig zu verringern. 

Bei der Umsetzung stehen partizipative Elemente im Mittelpunkt: Jugendliche bringen als Expert:innen ihrer Lebenswelt ihre Perspektiven aktiv ein. Darüber hinaus wird das Projekt durch eine interdisziplinäre Stakeholder-Gruppe begleitet und arbeitet mit der „Body Project Community of Practice“ (CoP) zusammen. Für Fachkräfte besteht die Möglichkeit, am Train-the-Trainer-Programm teilzunehmen und das Konzept künftig eigenständig umzusetzen. 

Die Umsetzung in Österreich ist ein Förderprojekt des Fonds Gesunden Österreich und der Agenda Gesundheitsförderung und wird von queraum. kultur- und sozialforschung (Wien), Ferdinand Porsche FERNFH (Wissenschaftliche Begleitforschung), Institut für Frauen- und Männergesundheit (Wien), Institut für Suchtprävention pro mente OÖ (Oberösterreich) und dem Netzwerk Essstörungen (Tirol) umgesetzt.

Weitere Informationen finden Sie unter: