Vorsorgemittelprojekte zum Good Practice Modell der „Jugendgesundheitskonferenzen“
Mit den Vorsorgemitteln der Bundesgesundheitsagentur – auf die sich Bund, Länder und Sozialversicherung einigen – werden Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheit unterstützt. Aktuelle Schwerpunkte liegen dabei auf der psychosozialen Gesundheit von jungen Menschen und auf Beteiligung. In der aktuellen Vorsorgemittelperiode 2024 bis 2028 werden Jugendgesundheitskonferenzen als Good-Practice-Modelle zur überregionalen Umsetzung in die österreichischen Bundesländer gebracht.
Jugendgesundheitskonferenzen in den Bundesländern
Jugendgesundheitskonferenzen werden in Wien und der Steiermark seit mehreren Jahren angeboten und haben sich als nachweislich wirksame Maßnahme zur Förderung der Gesundheitskompetenz junger Menschen bewährt. Die primäre Zielgruppe sind sozioökonomisch benachteiligte Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren.
Beteiligung und Empowerment sind Kernelemente des Angebots und die Konferenzen werden von Jugendlichen aktiv mitgestaltet. Als Expert:innen für die eigene Gesundheit entwickeln sie eigenständig Projekte zu selbst gewählten Themen. Dadurch erarbeiten sich die Jugendlichen Wissen darüber, wie sie im Alltag ihre Gesundheit stärken und verlässliche Informationen zu Gesundheit finden und nutzen können. Sie sammeln auch Erfahrung darin, als Teil eines Teams Projekte zu gestalten, gemeinsame Entscheidungen zu treffen und erfolgreich umzusetzen. Die Ergebnisse dann auf den Konferenzen vorzustellen, ist der Höhepunkt der gemeinsamen Projektumsetzung. Der Umsetzungsprozess dient nicht nur dem Erwerb von Gesundheitskompetenz, sondern stärkt auch Engagement, Teamgeist, soziale Kompetenzen und Selbstwirksamkeit der Jugendlichen – Faktoren, die sich das ganze Leben lang positiv auf die psychosoziale Gesundheit auswirken.
Mit den bereitgestellten Mitteln der aktuellen „Strategievereinbarung Vorsorgemittel“ der Bundesgesundheitsagentur (2024–2028) die Jugendgesundheitskonferenzen österreichweit ermöglicht und ausgebaut. Die Teilnahme an Jugendgesundheitskonferenzen ist in mehreren Bundesländern bereits möglich.
Nähere Informationen zu den jeweiligen Jugendgesundheitskonferenzen und kommende Termine finden Sie hier:
Kärnten und Steiermark: XUND und DU
Umgesetzt durch LOGO jugendmanagement gmbh
Aktuelle Termine: https://xund.logo.at/eventstermine/
Oberösterreich: „Jugendgesundheitskonferenzen – Mental Genial“
Umgesetzt durch Institut Suchtprävention, pro mente OÖ - in Kooperation mit dem Land OÖ und der Bildungsdirektion OÖ
Weitere Informationen: https://www.praevention.at/institut/jugendgesundheitskonferenzen-mentalgenial
Tirol: “Gesundheit. Zukunft. Du.”
Umgesetzt durch POJAT - Plattform Offene Jugendarbeit - in Kooperation mit dem Land Tirol durchgeführt.
Weitere Informationen: https://jugendgesundheit.tirol/was-wird-gemacht
Wien: Jugendgesundheitskonferenz Wien
Umsetzt durch Institut für Frauen-und Männergesundheit / FEM und queraum. kultur-und sozialforschung in Kooperation mit der Wiener Gesundheitsförderung - WiG
Weitere Informationen: https://www.wig.or.at/jugendgesundheitskonferenz
Übergreifendes Projekt: „Netzwerk der Jugendgesundheitskonferenzen“
Auf Bundesebene wird zusätzlich ein übergreifendes Projekt zum „Netzwerk der Jugendgesundheitskonferenzen“ umgesetzt – eine Initiative die Erfahrungen und Expertise der Konferenzen zusammenbringt, um Jugendliche noch besser zu unterstützen. Die Umsetzung wird im Auftrag des BMASGPK vom Kompetenzzentrum Zukunft Gesundheitsförderung an der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) durchgeführt. Unter dem Slogan „Creating Health: Together“ verbindet das Netzwerk die Konferenzen der Bundesländer, ermöglicht gemeinsame Projektaktivitäten, Öffentlichkeitsarbeit und übergreifende Forschung. Im Mittelpunkt stehen gemeinsamer Austausch und Sensibilisierung zu Jugendbeteiligung und psychosozialer Gesundheit, mit dem Ziel junge Menschen nachhaltig zu stärken. 2027 wird im Rahmen des Netzwerks eine Bundes-Jugendgesundheitskonferenz stattfinden.
Im Projektzeitraum von fünf Jahren (2024-2028) werden verschiedene Maßnahmenpakete umgesetzt:
- Aufbau eines kommunikativen Dachs zur Förderung der psychosozialen Gesundheit mit übergreifender Öffentlichkeitsarbeit und einem gemeinsamen Online-Auftritt der Jugendgesundheitskonferenzen: beteiligen-gesundheit.at/JGK
- Vernetzung durch laufende Organisation von Vernetzungstreffen, um Wissenstransfer und Kooperation unter den Umsetzer:innen der Jugendgesundheitskonferenzen zu ermöglichen
- Sensibilisierung anhand von Kooperationen mit intersektoralen Stakeholder:innen und Einbringen von Beiträgen zu Jugendbeteiligung bei Fachtagungen
- Good Practice Maßnahmen und Tools zur Jugendbeteiligung: In der ToolBOX des WohlfühlPOOLs werden laufend qualitätsgesicherte Tools zur Jugendbeteiligung veröffentlicht. Ab Ende 2025 werden wissenschaftlich fundierte und in der Praxis erprobte systematisch beschriebene Maßnahmen Good Practice Maßnahmen zu Jugendbeteiligung im Good Practice Portal dargestellt.
- Konzeption und Umsetzung einer Bundesjugendgesundheitskonferenz 2027
- Durchführung einer übergreifenden Begleitforschung
Ausführlichere Informationen zum Projekt als PDF zum Download
Fotocredit: © The MAJORDESIGN Digitalagentur